Theodor Fontane:                                 "Als ob Preußens Fahnen wehen!"


Das Prittwitz Denkmal im Schlosspark von Neuhardenberg
Das Prittwitz Denkmal im Schlosspark von Neuhardenberg

Diese Worte entstammen der Feder von Theodor Fontane, der bei seinen Reisen durch das Oderland die Bibliotheken der Schlösser und Herrenhäuser zum Quellenstudium aufsuchte. In seinen Wanderungen und Romanen gibt er Einblicke in die Geschichte bekannter Adelsfamilien. Sein Zitat „Lestwitz hat den Staat, Prittwitz hat den König gerettet!“ finden während der Rundfahrt mit „Marwitz und Hardenberg retteten die Ehre“ eine Ergänzung. Gräber und Denkmale von namhaften Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und Wirken die brandenburgische und preußische Geschichte beeinflussten, sind Orte in denen „Geschichte entdeckt und lesbar“ werden können. Die Landschaft – das Oderbruch – ist ein Zeugnis des Schaffens vieler Generationen.

Schlösser, Kirchen und Parks in Neuhardenberg, Friedersdorf und Gusow sind noch heute Zeugnisse bekannter Baumeister und Landschaftsgestalter, wie Andreas Schlüter, Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch, Karl Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné.

 


Auswahl von historischen Orten und Persönlichkeiten

Das Musen-Kunersdorf

Die klassizistische Grabkolonnade in Kunersdorf (H. Drewing)
Die klassizistische Grabkolonnade in Kunersdorf (H. Drewing)

  • Die Grabkolonnade in Kunersdorf ist ein klassizistisches Denkmalensemble von europäischem Rang. Schadow (1764–1850) schuf für den preußischen General v. Lestwitz, der 1760 bei Torgau „Preußen rettete“, und seine Frau eine barocke Grabstelle.
  • Heinrich Keller (1771–1832) gestaltete für die bemerkenswerte Helene Charlotte von Friedland, Gutsherrin und der „neuen Landwirtschaft“ aufgeschlossen, einen klassizistischen Begräbnisplatz.
  • Christian Daniel Rauch setzte für Heinrich August Graf von Itzenplitz und seine Frau Henriette Charlotte das Gestaltungswerk fort.
  • Unweit von der Grabkolonnade, im ehemaligen Schlosspark, erinnert eine Stele an Adelbert von Chamisso (1781-1838). Er schrieb in Kunersdorf „Peter Schlemihls wundersame Geschichte".

Leben und Wirken derer von Hardenberg (Neuhardenberg)

Das Schinkel-Schloss und der Lenné-Park in Neuhardenberg
Das Schinkel-Schloss und der Lenné-Park in Neuhardenberg

  • Das damalige Quilitz erhielt Joachim Bernhard von Prittwitz, für die „Rettung des Königs“ während der Schlacht von Kunersdorf (1759) als Dotation. In der von Karl Friedrich Schinkel gestalteten Kirche befindet sich heute seine Begräbnisstelle und im Park das von ihm gestiftete erste Denkmal für Friedrich dem Großen.
  • Reformer und Staatskanzler Fürst Carl August von Hardenberg übernahm den Gutsbereich ebenfalls als Dotation. Heute erinnern Spuren – wie die Grabstelle, sein Herz in der Kirche und die Ausstellung im Schlossmuseum - an sein Leben und Wirken.
  • Carl-Hans Graf von Hardenberg, ein Offizier im Widerstand, war der letzte Gutsherr.
  • Ein Besuch der Kirche, des Parks und des Museums kann in das Programm einfließen.

Derfflinger der Feldmarschall des Großen Kurfürsten

Epitaph für Feldmarschall Freiherr Georg von Derfflinger in Gusow
Epitaph für Feldmarschall Freiherr Georg von Derfflinger in Gusow

  •  Fontanes Ausspruch – „Alles in Gusow, oder doch alles Beste was es hat, erinnert an den alten Derfflinger: Schloß, Park, Kirche.“ – traf zu seiner Zeit schon nicht zu.
  • Das Einzige was an den Feldmarschall des Großen Kurfürst, dem „alten Haudegen Derfflinger“, damals und heute erinnert ist die Kirche mit seinem eindrucksvollen Epitaph, welches der Schlüter-Schule zugesprochen wird.
  • In Gusow begegnen uns Geschichte und Geschichten aus der Zeit des Großen Kurfürsten. Derfflinger baute ein schlagkräftiges Heer auf, das bei Fehrbellin (1675) die Schweden schlug.
  • Das Schloss Gusow wurde mehrfach umgebaut und der Park überformt.

Marwitz auf Friedersdorf

Das Denkmal Preußens (Th. Heuss) in Friedersdorf
Das Denkmal Preußens (Th. Heuss) in Friedersdorf

  •  Ein prächtiges Epitaph erinnert an Generalleutnant Joachim Ernst von Görzke, ein Waffengefährte des Feldmarschalls Derfflinger.
  • In der liebevoll sanierten Kirche befinden sich prächtige Grabmale für das Geschlecht derer von der Marwitz. Darunter das „Denkmal Preußens“ (Theodor Heuss). Diese berühmte Gedenktafel mit der Aufschrift „wählte Ungnade wo gehorsam nicht Ehre brachte“ stiftete der General Friedrich August Ludwig von der Marwitz, Führer der kurmärkischen Landwehr 1813/14, für seinen berühmt gewordenen Onkel.
  • Er ist als der „Hubertus-Marwitz“ in die Geschichte eingegangen, weil er den Befehl Friedrich II. zur Plünderung des sächsischen Schlosses verweigert haben soll.