Die Weichseleiszeit prägte vor vielen Jahrtausenden das ca. 60 Kilometer lange und maximal 18 Kilometer breite Oderbruch. Das flache und von vielen Wasserläufen durchzogene Land suchten über Jahrtausende jährlich zwei Hochwasser heim. Viele Generationen rangen der Natur fruchtbaren Boden ab. Zwischen 1747 und 1753 wurde auf Weisung des preußischen Königs Friedrich II. der nördliche Teil des Bruches trockengelegt. Es entstanden Deiche und die Oder erhielt zwischen Güstebiese und Hohensaaten den heutigen, geraden Verlauf. Nach vollendeter Arbeit soll der König ausgerufen haben: „Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert!“ Theodor Fontane sprach dagegen vom in der „Stille geführten Siebenjährigen Krieg“.
Eine Fahrt durch das Oderbruch bringt Sie zu den „Alt-Dörfern“, die bereits vor der friderizianischen Trockenlegung besiedelt waren, aber auch zu den Neu- oder Kolonisten-Dörfern. Weite Raps- und Sonnenblumenfelder verwandeln das Oderbruch in eine blühende Landschaft. Für einen Spaziergang auf dem Oderdamm oder einen Abstecher zum traditionellen Handwerk sollte unbedingt Zeit eingeplant werden.
Gerd-Ulrich Herrmann
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